Dynamischer Schriftanzeiger

Ein Dynamischer Schriftanzeiger (DSA) ist ein Fahrgastinformationssystem, das die Deutsche Bahn überwiegend auf kleineren Bahnhöfen und Haltepunkten einsetzt. Die Geräte zeigen eine einzeilige Laufschrift über eine LED-Anzeige an und sind meist zusätzlich mit Lautsprechern („Akustikmodul“) ausgestattet. Sie sind über GSM mit der DSA-Zentrale verbunden, welches die Reisendeninformationen vom zentralen Reisenden-Informationssystem IRIS empfängt.

Die Auflösung der LED-Anzeige beträgt 96×8 Punkte (Pixel) in der einzeiligen und 160×32 bzw. 168×32 Punkte in der dreizeiligen Ausführung.

Hauptzweck der Schriftanzeiger ist die Anzeige von „Abweichungsinformationen“ (Abweichungen vom Tagesfahrplan), um die Fahrgäste bei Störungen des Bahnbetriebs zu informieren. Seit dem 10. März 2011 wird zusätzlich, wenn keine Störungen vorliegen, die aktuelle Zeit angezeigt. Die Anzeige der aktuellen Uhrzeit, sofern keine Störungsmeldung vorliegt, erfolgt heute in Ruheschrift, damit aus weiterer Entfernung besser erkannt werden kann, ob eine bahnbetriebliche Beeinträchtigung vorliegt oder nicht. In geraden Monaten (Februar, April, Juni …) steht die Uhrzeit rechtsbündig, in ungeraden Monaten (Januar, März, Mai …) linksbündig.

DSA kommen vor allem an Stationen der unteren Preisklassen (5–7) zum Einsatz. Auch an kleineren Stationen der höheren Klassen ist der Einsatz von DSA vorgesehen. Im September 2018 waren fast 6650 DSA installiert. Um deren Funktionsfähigkeit zu überwachen, betreibt DB Station&Service eine zentrale Leitstelle im Berliner Hauptbahnhof. Rund 4500 der installierten DSA wurden aus den Konjunkturprogrammen des Bundes finanziert. Nach Abschluss des Konjunkturprogramms wurde die DB-Tochter Station&Service seitens des Eisenbahn-Bundesamtes dazu angewiesen, alle Stationen mit Fahrgastinformationssystemen oder Lautsprechern auszustatten. In mehreren Gerichtsprozessen hatte das Unternehmen versucht, Ausnahmeregelungen für schwach frequentierte Halte ohne entsprechende Energie- und Mobilfunkversorgung zu erzielen, ist aber in jeder Instanz gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Deutsche Bahn an, bis 2019 alle Halte mit Fahrgastinformationssystemen auszurüsten.

Der Betrieb der Geräte erfolgt vollautomatisch. Akustische Ansagen kommen von einem Sprachgenerator.

Der DSA wird in zwei Ausführungen mit ein- oder zweiseitiger Anzeige hergestellt. Der besseren Sichtbarkeit halber wird er in der Regel quer zur Bahnsteigrichtung montiert; dabei werden an Masten meist zwei einseitige DSA verwendet, die aus entgegengesetzten Richtungen lesbar sind. Bei Montage an einer Gebäudewand kommt häufig die zweiseitige Version zum Einsatz, die dann an einem Auslegerbalken hängt. Diese Bauweise ist auch an ausreichend stabilen Masten möglich.

Die Westfrankenbahn entwickelte für ihre Stationen eine dreizeilige Version, auf der auch die nächsten Zugabfahrten angezeigt werden. Seit Ende 2017 sind gleichartige Geräte auch bei der Erzgebirgsbahn, ebenfalls eine Organisationseinheit der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH, im Einsatz.

Im Rhein-Main-Verkehrsverbund erhielten die DSA ab September 2018 sukzessive eine Softwareanpassung und zeigen seitdem nicht nur Unregelmäßigkeiten, sondern auch den nächsten planmäßig verkehrenden Zug an. Diese Softwareanpassung ist mittlerweile in allen Bundesländern vorhanden.

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