Dystokie
Eine Dystokie (altgriechisch δυστοκία dystokía „schwere Geburt“, von δυσ- dys- „übel“ und τὁκος tokos „Geburt“) ist ein gestörter Geburtsverlauf im Sinne einer erschwerten Entbindung. Willibald Pschyrembel definierte die Dystokie als Wehenanomalie mit Dauerkontraktionen (Tetanus uteri), mit zu starken Wehen (Hypersystolie), mit zu häufigen Wehen (Polysystolie) oder mit einem erhöhten Grundtonus. Diese enge Definition im Sinne zu starker Wehen wird in seinem Wörterbuch jetzt weiter gefasst: Die Dystokie bezeichnet heute jeden gestörten Geburtsverlauf infolge mechanischer, organischer oder funktioneller Ursachen. Es gibt die vier Formen Beckendystokie, Schulterdystokie, Wehendystokie und Zervixdystokie. Etwa sechs Prozent aller Entbindungen sind solche Risikogeburten. Man spricht von der schweren Geburt. Das Gegenteil der Dystokie ist die normale Geburt (Eutokie). Im Französischen wird mit den Begriffen Dystocie maternelle und Dystocie foetale zwischen mütterlichen und kindlichen Ursachen unterschieden.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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O62.4 | Hypertone, unkoordinierte und anhaltende Uteruskontraktionen – Uterine Dystokie o.n.A. |
O66 | Sonstiges Geburtshindernis |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |