Edikt von Villers-Cotterêts
Mit dem Edikt von Villers-Cotterêts (französisch Ordonnance de Villers-Cotterêts) vom 15. August 1539 veranlasste König Franz I. eine umfangreiche Reform zur Vereinheitlichung des Justiz- und Verwaltungswesens im Königreich Frankreich, bei der unter anderem in Artikel 111 der langage maternel françoys zur alleinigen Urkunden- und Verwaltungssprache erhoben werden sollte. Dieser Artikel des Edikts ist heute der bekannteste und wird oft als Ausgangspunkt einer Politik der Durchsetzung des Französischen als Nationalsprache angesehen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Verwendung des Lateinischen insbesondere in Rechtsangelegenheiten üblich.
Das Edikt ist nach dem Ort Villers-Cotterêts in der Picardie benannt, in dem es erlassen wurde. Bestätigt wird es u. a. durch die derzeit geltende Verfassung der Fünften Französischen Republik in Artikel 2, Satz 1.