Radarquerschnitt
Der Radarquerschnitt, in manchen Veröffentlichungen auch als Rückstrahlfläche oder effektive Reflexionsfläche und in englisch radar cross section (RCS), in manchen Quellen auch als englisch equivalent echoing area bezeichnet, gibt an, wie groß die Reflexion einer Funkwelle (Radar) durch einen Gegenstand zurück in Richtung der Quelle ist. Er gibt die Größe einer isotrop reflektierenden Fläche an, die ein gleich hohes Radarecho wie der Gegenstand liefert.
Der Radarquerschnitt ist eine objektspezifische Größe, die auf die Entdeckungswahrscheinlichkeit eines Objektes durch ein Radargerät wesentlichen Einfluss hat. Er ist abhängig von der Form des Gegenstandes, der Materialbeschaffenheit sowie von Wellenlänge und Einfalls- und Ausfallswinkel der Strahlung. In der Radargleichung wird die Rückstrahlfläche mit dem griechischen Buchstaben σ (sigma) bezeichnet, sie hat die Maßeinheit Quadratmeter. Ein hoher Radarquerschnitt ist beispielsweise für zivile Schiffe, Bojen (Seezeichen), Brückendurchfahrten oder Wetterballons erwünscht, um sie besser orten zu können, und wird oft mit zusätzlich am Objekt angebrachten Radarreflektoren erreicht. Ein geringer Radarquerschnitt ist hingegen bei militärischen Anwendungen wie beispielsweise einem militärischen Flugkörper erwünscht, da ein Flugzeug mit einem geringen Radarquerschnitt für gegnerische Radaranlagen schwerer zu entdecken ist als ein gleich großes Flugzeug mit größerem Radarquerschnitt. Zur Verringerung des Radarquerschnitts werden Tarnkappentechniken eingesetzt, deren konkrete Ausführungen in der Regel als militärisches Geheimnis gelten.