Eigengeruchswahn
Der Eigengeruchswahn ist die wahnhafte Vorstellung eines schlechten und auf andere Menschen abstoßend wirkenden Körpergeruchs. Alternative Bezeichnungen sind Bromosis oder Bromidrosiphobie (von lateinisch bromus „Gestank“) für die unbegründete Furcht, schlecht zu riechen.
In der Literatur wurden Aspekte dieser Störung ursprünglich unter der kulturspezifischen japanischen Auffälligkeit Taijin Kyōfushō beschrieben. In englischsprachigen Publikationen wurde sie erstmals 1971 als Olfactory Reference Syndrome eingeführt.
Die Störung gilt als seltene Wahnform, Untersuchungen dazu fanden bisher hauptsächlich durch Fallsammlungen statt. Der Eigengeruchswahn wurde zeitweise als eigene, monosymptomatische Störung, heute aber eher im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Zwangsstörung oder Hirnorganisches Psychosyndrom beschrieben, wobei die Grenzen der Einordnung fließend sind. Entsprechend fehlen eigene Schlüssel für den Eigengeruchswahn in den Diagnosekriterien des ICD-10 und des DSM.