Einschaltung (Zeitrechnung)
Die Einschaltung oder Interkalation in der Zeitrechnung (von lateinisch intercalatio „Zwischenschaltung“ oder „Einschiebung“) ist der Einschub einer bestimmten Zeiteinheit (Schalttag, Schaltmonat) bei Sonnen- oder Mondkalendern oder gebundenen Mondkalendern, um das Kalenderjahr den beobachtbaren beziehungsweise messbaren Phasen der Gestirne anzupassen. Die Jahre, in denen eine solche Einschaltung passiert, werden Schaltjahre genannt (im Gegensatz dazu: Gemeinjahre). Ein Sonderfall ist die moderne Schaltsekunde, die sich nicht auf Kalender, sondern die Uhrzeit innerhalb eines Tages bezieht.
Ein praktisch anwendbarer Kalender muss zur Handhabung eine ganzzahlige Tageszahl aufweisen (z. B. 365 oder 366 Tage), den ein Sonnenjahr zum Beispiel mit seinen ca. 365 1⁄4 Tagen nicht aufweist. Ziel der Einschaltung ist es, eine Anpassung der geforderten Ganzzahligkeit des Kalenders mit der nichtganzzahligen Tageszahl des Sonnenjahrs zu erreichen.