Anti-Pattern
Ein Anti-Pattern (aus dem Englischen, übersetzt etwa Antimuster) ist ein Oberbegriff für Verhaltensmuster, die speziell in der Softwareentwicklung anzutreffen und zumeist auch allgemein auf Organisationen übertragbar sind. Als Anti-Pattern werden Lösungsansätze bezeichnet, die ungünstig oder schädlich für den Erfolg eines Projektes oder einer Organisation sind. Sie bilden das Gegenstück zu Pattern (englisch Muster), welche gute und bewährte Problemlösungsansätze darstellen.
Das Konzept von Mustern wurde vor allem durch die Entwurfsmuster aus dem Buch von 1994: „Entwurfsmuster. Elemente wiederverwendbarer objektorientierter Software“ (Originaltitel Design Patterns. Elements of Reusable Object-Oriented Software) bekannt. Diese umfassen jeweils eine Beschreibung einer prototypischen Problemsituation samt Lösungsvorschlag. Nachdem Muster in der Softwareentwicklung zunehmend erfolgreich eingesetzt wurden, wurden auch Negativbeispiele thematisiert, um wiederkehrende Fehler zu identifizieren, zu dokumentieren und Maßnahmen zur Behebung aufzuzeigen. So wie sich Muster nicht nur auf den Entwurf von Software beschränken und es auch beispielsweise Kataloge für Analysemuster, Architekturmuster oder Organisationsmuster gibt, beschränken sich auch Anti-Pattern nicht nur auf den Quelltext und die Softwarearchitektur, sondern haben häufig Projektmanagement und Unternehmensprozesse zum Gegenstand.
In der Regel entstehen Anti-Pattern durch mangelhafte Erfahrung oder fehlende Qualifikation. Zu beobachten ist auch der bewusste Einsatz von Anti-Pattern, um zum eigenen Vorteil einen bestimmten, vom eigentlichen Projektziel abweichenden Zweck zu erreichen.