Einzelleitung (Sowjetunion)
Das Prinzip der Einzelleitung (russisch „единоначалие“ / Jedinonatschalije bzw. in englischer Transkription edinonachalie, auch als Ein-Mann-Leitung oder Einmannleitung übersetzt) war ein Führungsprinzip in der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten, das in der Staatswirtschaft und im Militär angewendet wurde. Das Prinzip der Einzelleitung wurde erstmals von Lenin formuliert, der es aus den Grundsätzen des „Demokratischen Zentralismus“ ableitete. Demnach sollte jede Leitungsaufgabe nur einer Person mit voller Entscheidungskompetenz – jedoch auch persönlicher Verantwortung im Fall des Scheiterns – übertragen werden. Bei Leitungsaufgaben, die sinnvoll nur von Fachleuten ausgeführt werden konnten, ergaben sich Widersprüche zwischen dem Prinzip der Einzelleitung durch Spezialisten einerseits und der von der Staats- und Parteiführung als notwendig erachteten politischen Kontrolle andererseits. Beispielhaft für den Umgang mit diesem Widerspruch ist die wechselhafte Stellung der Politkommissare gegenüber den Kommandeuren in der Roten Armee.