Kältewüste

Kältewüste (auch Frostschuttwüste oder -gebiet) ist der geozonale Oberbegriff für die fast vegetationsfreien Areale der polaren Klimazone, die nicht dauerhaft von Eis und Schnee bedeckt sind. Der Begriff stammt aus der Geographie und bezeichnet verallgemeinernd einen bestimmten Landschaftstyp der globalen Maßstabsebene. Je nach Disziplin existieren unterschiedliche Definitionen, siehe Abschnitt „Definition“.

Kältewüste

Kältewüste am Huey Creek, einem Schmelzwasserfluss in den antarktischen Trockentälern

Flächenanteil ca. 2 % der Landoberfläche
Ökologischer Zustand ~ 85 % ursprüngliche Wildnis

> 10 % weitgehend naturnah
< 5 % anthropogen überprägt

Landnutzung ./.
Artenvielfalt extrem niedrig (200–600 Arten pro ha)
Biomasse extrem niedrig (unter 2 t/ha Trockenmasse)
Repräsentative Großschutzgebiete (nur IUCN Ia, Ib, II, NP, WE und PP) Quttinirpaaq (CAN) 37.775 km2

Russische Arktis (RUS) 14.260 km2
Tupungato (ARG) 883 km2
Barwick/Balham (ATA) 480 km2
Tadschikischer NP (TJK) 26.117 km2

Klimatische Rahmenbedingungen

Kältewüste: Klimadiagramme

Sonneneinstrahlung < 800–1100 kWh/m2/a (für die Zone)
Ø-Temperaturen Kältester Monat: unter 0 bis unter −50 °C
Jahresmittel: unter −30 bis −17 °C
Wärmster Monat: unter −10 bis über 5 °C
Jahresniederschlag 80–200 (>400) mm
(9–12 Mon. Schnee)
Wasserhaushalt nival (humid)
Vegetationsperiode unter 30 Tage

Charakteristisch für die verschiedenen Formen der Kältewüste ist eine offene, steinige oder sandige und zum größten Teil fast vegetationsfreie Landschaft über Permafrostböden. Vielfach sind die Flechtenkrusten auf den Felsen die einzigen sichtbaren Lebewesen. In geschützten Bereichen kommen zudem vorwiegend Moose und Gräser vor.

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