Elektronisches Bremssystem

Das Elektronische Bremssystem (EBS) ist eine Weiterentwicklung zur Anlage der Druckluftbremse. Durch die elektronischen Komponenten wird eine kürzere Ansprechzeit der Bremsen erreicht.

Bei LKW ab 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht und Kraftomnibussen kommt seit einigen Jahren bevorzugt EBS zum Einsatz. Es handelt sich meist um dreikanalige oder vierkanalige Systeme, bei denen der Bremsdruck der einzelnen Achsen unabhängig voneinander geregelt werden kann. Die gesetzliche Zulassung erfolgt auf Basis der Richtlinie ECE-R13. Die Grundfunktion besteht aus der elektronischen Betriebsbremse, wobei der Bremszylinderdruck der Scheiben- oder Trommelbremse, abhängig von mehreren Faktoren, für jeden Kanal individuell geregelt wird. Darüber hinaus sind ABS bzw. ESC und ASR sowie weitere Funktionen mit integriert. Auch der Kupplungskopfdruck für den Anhänger wird elektronisch geregelt, wobei parallel dazu eine Elektronikschnittstelle installiert ist, damit auch moderne Anhänger, welche ihrerseits ein EBS haben, optimal gesteuert werden können.

Die Systeme besitzen eine pneumatische Rückfallebene, welche im Falle einer elektrischen Störung aktiv wird und dann eine herkömmliche, pneumatisch gesteuerte Abbremsung ermöglicht. Dieses Rückfallsystem ist zweikreisig und bedient auch einen eventuell vorhandenen Anhänger, so dass auch im Störungsfall alle Räder gebremst werden können.

Das EBS ist eingebettet in einen Elektronikverbund, welcher über ein Datennetz (zumeist CAN) einen Informationsaustausch zwischen allen Fahrzeugsystemen wie Motor, Getriebe und Retarder ermöglicht.

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