Empirismus

Als Empirismus wird eine Reihe von philosophischen Theorien bezeichnet, die in der Erkenntnistheorie die sinnliche Erfahrung zum einzigen gültigen Ursprung allen Wissens, Glaubens und ästhetischen Erlebens machen. Der Empirismus steht im Gegensatz zu Positionen des Rationalismus und zu bestimmten Formen des Platonismus, die davon ausgehen, dass wir vor jeder Erfahrung über Wissen, Ideen oder Prinzipien verfügen würden oder diese nicht-sinnlich wahrnehmbar sind.

Der moderne Empirismus in der westlichen Tradition, der unter anderem von den Philosophen Francis Bacon, John Locke, Condillac, George Berkeley und David Hume begründet wurde, geht davon aus, dass Wissen auf der Akkumulation von Beobachtungen und messbaren Tatsachen beruht, aus denen sich durch eine induktive Logik allgemeine Gesetze ableiten lassen, die folglich vom Konkreten zum Abstrakten führen (Induktion). Damit verbunden ist eine starke Tendenz zur Metaphysikkritik, zu einem Naturalismus und zu einer Kritik von Offenbarungsglauben.

Der Empirismus hatte nicht nur Auswirkungen auf die Philosophie und Erkenntnistheorie, sondern auch auf verschiedene andere Forschungsfelder: insbesondere Wissenschaftstheorie, Logik, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Ästhetik und Linguistik. Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte der Empirismus durch den Positivismus und den Logischen Empirismus neuen Aufschwung.

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