Endotrachealtubus
Der Endotrachealtubus oder Beatmungstubus, auch Trachealtubus, ist ein Hilfsmittel zur Sicherung der Atemwege im Bereich der Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, der mittels einer endotrachealen Intubation eingebracht wird. Ein solcher Tubus besteht normalerweise aus einem dünnen, an beiden Enden geöffneten Schlauch. Kurz oberhalb der unteren Öffnung befindet sich bei Endotrachealtuben für Erwachsene eine Blockmanschette (Cuff). Diese Vorrichtung kann über einen dünnen Schlauch, der in der Wand des Tubus verläuft, aufgeblasen werden. Er dichtet dann die Luftröhre (Trachea) ab und vermindert so das Risiko einer Aspiration. Der dünne Schlauch trägt zudem eine Kontrollmanschette, die bei eingeführtem Endotrachealtubus eine Einschätzung der Füllung des Cuffs erlaubt. Am oberen Ende ist der Endotrachealtubus mit einem normierten Verbindungsstück ausgestattet, das den Anschluss an ein Beatmungsgerät oder einen Beatmungsbeutel ermöglicht.
Endotrachealtuben werden heute aus durchsichtigem Kunststoff hergestellt, vor allem aus PVC, welches weich und gewebsverträglich ist. Die Cuffs für Endotrachealtuben bestehen aus Silikon, die mit geringem Luftdruck aufgeblasen werden (Niederdruckcuffs). Dadurch wird die Gefahr von druckbedingten Schleimhautschäden im Bereich der Luftröhre vermindert. Aus Gummi gefertigte Hochdruckcuffs werden nur noch selten benutzt. Sie benötigen nur eine geringe Menge Luft aber einen hohen Druck zum Blocken. Für Operationen, bei denen Laser zur Anwendung kommen, werden Tuben verwendet, die hierdurch nicht beschädigt werden können.
Über den Endotrachealtubus können bei einer Narkose Inhalationsanästhetika zugeführt werden, was 1878 erstmals durch William Macewen mit einem über den Mund eingeführten Trachealtubus erfolgte.
Bei der Intubation von Säuglingen und Kindern bis zu einem Alter von etwa 10 Jahren benutzt man auch Tuben, die ohne einen aufblasbaren Cuff auskommen, da bei Kindern die Abdichtung über die Schleimhaut der Luftröhre ausreicht.
Endotrachealtuben verfügen über Röntgenkontraststreifen, um eine Erkennung bei radiologischen Untersuchungen zu ermöglichen.