Englisch-Spanischer Krieg (1727–1729)
Der Englisch-Spanische Krieg war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich Großbritannien und dem Königreich Spanien. Obwohl die ersten Kampfhandlungen bereits im Sommer 1726 in der Karibik begannen, wird allgemein erst mit dem Ausbruch der offenen Konfrontation in Europa am 11. Februar 1727 von einem Krieg gesprochen. Der formell unerklärte Kriegszustand zwischen beiden Staaten bildete den Höhepunkt einer gesamteuropäischen Krise, auf deren einer Seite die Herrenhausener Allianz und auf deren anderer die Partner des Wiener Vertrages standen. Der Ausbruch eines allgemeinen Krieges konnte jedoch diplomatisch verhindert werden. Im Wesentlichen beschränkten sich die Kampfhandlungen auf maritime Operationen in der Karibik, ohne dass es dabei zu größeren Seeschlachten gekommen wäre. In Europa war die erfolglose Belagerung des britischen Stützpunktes Gibraltar die einzige nennenswerte Auseinandersetzung. Der englisch-spanische Konflikt endete formell am 9. November 1729 mit dem Abschluss des Vertrages von Sevilla und der Wiederherstellung des Status quo ante. Die grundsätzlichen Differenzen beider Staaten wurden jedoch nicht beseitigt, was kaum zehn Jahre später zum Ausbruch eines weiteren Krieges führte.