Enteignung der Armenier in der Türkei
Die Enteignung der Armenier in der Türkei war ein Prozess, in dessen Verlauf neben der vollständigen Deportation der armenischen Bevölkerung Anatoliens 1915 Eigentum, Vermögen sowie Ländereien von Armeniern und anderen christlichen Minderheiten von der osmanischen bzw. türkischen Regierung konfisziert wurde. Das konfiszierte Eigentum der nicht-muslimischen Minderheit stellte die wirtschaftliche Grundlage der türkischen Republik dar. Die Aneignung und Plünderung der armenischen, aber auch griechischen, syrisch-christlichen und jüdischen Vermögen fungierte ebenfalls als Grundlage für die Schaffung einer neuen türkischen Bourgeoisie.
Zahlreiche Personen und türkische Unternehmen, darunter die Industriellenfamilien Sabancı und Koç, profitierten direkt oder indirekt von der Vertreibung und Eliminierung der Armenier und der Konfiszierung ihrer Besitztümer.