Entlassung von General MacArthur durch Präsident Truman

Die Entlassung von General MacArthur durch Präsident Truman von all seinen Kommandos erfolgte am 11. April 1951. Der General of the Army Douglas MacArthur, eine in der Öffentlichkeit populäre Gestalt aus dem Pazifikkrieg, befehligte zu diesem Zeitpunkt die Truppen der Vereinten Nationen (UNO) im Koreakrieg. Seine Entlassung durch Präsident Harry S. Truman wurde und wird im Zusammenhang der Beziehungen zwischen Ziviladministration und Militär auch international diskutiert. In deutschsprachigen Medien der Zeit wurden die Entlassung und die sie begleitenden Ereignisse auch als MacArthur-Kontroverse bezeichnet.

MacArthur führte während des Pazifikkriegs die alliierten Truppen im Befehlsbereich Südwestpazifik und leitete im Anschluss als Supreme Commander for the Allied Powers (SCAP) die Besatzungsverwaltung in Japan. Nach dem nordkoreanischen Überfall auf Südkorea im Juni 1950 erhielt er das Kommando über die auf südkoreanischer Seite in den Krieg eingreifenden UNO-Truppen. Er plante und befehligte die am 15. September 1950 stattfindende amphibische Landung bei Incheon, deren Erfolg ihm den Ruf eines militärischen Genies einbrachte. Die sich anschließende Invasion Nordkoreas provozierte eine Intervention chinesischer Truppen. Eine Reihe von Niederlagen zwang MacArthur, seine Truppen zunächst aus Nordkorea zurückzuziehen. Verschiedene öffentliche Aussagen MacArthurs führten trotz einer militärischen Stabilisierung dazu, dass Präsident Truman ihn seiner Kommandos enthob. Das United States Senate Committee on Armed Services und das United States Senate Committee on Foreign Relations führten im Anschluss eine gemeinsame Untersuchung zu den Umständen von MacArthurs Entlassung durch. Sie kamen zu dem Schluss, dass „die Entlassung General MacArthurs in der verfassungsrechtlichen Zuständigkeit des Präsidenten lag, die Umstände aber ein Schlag für den Nationalstolz waren.“

Truman hielt durch die Entlassung MacArthurs aufgrund eines Mangels an „Respekt [vor der] Autorität des Präsidenten“, die er vertraulich mit dem Kongress abstimmte, den Eindruck der Rolle des Präsidenten als überragende Führungsfigur aufrecht, löste aber eine verfassungsrechtliche Krise aus. Die Idee der außergewöhnlichen oder gar absoluten Macht des Präsidenten wurde unter dem Begriff Imperiale Präsidentschaft bekannt.

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