Erdöl- und Erdgastechnik

Der Begriff Erdöl- und Erdgastechnik, international auch als Petroleum Engineering bezeichnet, umfasst eine Reihe von untertägigen Tätigkeiten verschiedener Ingenieure, die bei der Förderung von Kohlenwasserstoffen in Form von Rohöl oder Erdgas zum Einsatz kommen. Üblicherweise gehören diese Tätigkeiten zum sogenannten Upstream-Bereich der Öl- und Gasindustrie, weil es eher darum geht, Kohlenwasserstoffe zu finden und zu fördern als sie zu raffinieren oder zu vertreiben, was wiederum als Downstream-Bereich bezeichnet wird. Lagerstättenkunde sowie Erdöl- und Erdgastechnik sind die beiden untertägigen Hauptdisziplinen der Öl- und Gasindustrie beide mit dem Schwerpunkt der optimalen wirtschaftlichen Erschließung von Kohlenwasserstoffen aus unterirdischen Quellen. Die Lagerstättenkunde beschränkt sich dabei darauf, eine statische Darstellung des kohlenwasserstoffhaltigen Gesteins zu liefern, während die Erdöl- und Erdgastechnik sich mit der Schätzung des förderbaren Volumens einer solchen Lagerstätte beschäftigt. Dies setzt ein detailliertes Verständnis der physikalischen Zusammenhänge zwischen Öl, Wasser und Gas, die sich unter hohem Druck in porösem Gestein befinden, voraus.

Die gemeinschaftlichen Bemühungen von Geologen und Ingenieuren bestimmen während der gesamten Nutzungsphase eines Kohlenwasserstoffvorkommens, in welcher Weise die Quelle erschlossen und ausgeschöpft wird. Üblicherweise haben sie dabei einen besonders hohen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Lagers. Das Berufsbild der Erdöl- und Erdgastechnik erfordert gute Kenntnisse vieler verwandter Tätigkeiten, wie beispielsweise Geophysik, Lagerstättenkunde, Bohrtechnik, Bohrkernanalyse, Betriebswirtschaft, Reservoir Simulation, Pumptechnik und Öl- und Gasanlagen-Technik.

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