Erdinnere Wärme
Die innere Wärme der Erde verursacht die meisten geologischen Prozesse und steuert die Plattentektonik.
Der Wärmefluss vom Erdinneren zur Oberfläche wird auf 47 Terawatt (TW) geschätzt und stammt aus zwei Hauptquellen in etwa gleichen Mengen:
- radiogene Wärme, die durch radioaktiven Zerfall von Isotopen im Erdmantel und in der Erdkruste entsteht
- Primärwärme, die mit der Bildung der Erde verbunden ist.
Obwohl der gesamte innere Wärmefluss der Erde zur Oberfläche gut gemessen ist, ist der relative Beitrag der beiden Hauptwärmequellen der Erde sehr ungewiss, da sie nicht unabhängig gemessen werden können. Chemische und physikalische Modelle bieten Auslegungsbereiche von
- 15–41 TW für radiogene Wärme
- 12–30 TW für Primärwärme.
Trotz ihrer geologischen Bedeutung machen diese aus den Eingeweiden der Erde stammende Wärmeenergien nur 0,03 % der Gesamtenergiebilanz der Erde auf der Oberfläche aus. Den weit überwiegenden Anteil hat hier die einfallende Sonnenstrahlung mit einem gesamten Wärmefluss von 173.000 TW; für interne Erdprozesse ist die Sonneneinstrahlung jedoch nur minimal relevant, da sie – wenn sie überhaupt die Erdoberfläche erreicht und nicht vorher reflektiert wird – im täglichen Zyklus nur einige zehn Zentimeter und im jährlichen Zyklus nur einige zehn Meter in die Erde eindringt.