Erinnerungsverfälschung
Erinnerungsverfälschung (englisch false memory) bedeutet unabsichtliches Verfälschen bestehender eigener Gedächtnisinhalte. Sie wird unterschieden von falscher Erinnerung, der fantasierenden Einbildung neuer eigener Gedächtnisinhalte. Beide Vorgänge sind Selbsttäuschungen und unterscheiden sich von der bewussten Falschaussage (Lüge) dadurch, dass die sich erinnernde Person selbst ihre Aussage für richtig hält. Erinnerungsverfälschung ist seit über 100 Jahren Gegenstand psychologischer und in neuerer Zeit zunehmend auch neurophysiologischer Forschung. Erinnerungsverfälschungen haben Bedeutung in der Psychiatrie und im Rahmen aussagepsychologischer Gutachten vor Gericht, in denen Aussagen auf Erinnerungsverfälschung oder falsche Erinnerung überprüft werden.