Etüde
Eine Etüde (von französisch Étude „Studie“; spanisch Estudio) ist in ihrem ursprünglichen Wortsinn (les études = „Studium“; étudier = „studieren“) ein Instrumentalwerk für ein Soloinstrument, das dem Musizierenden zu größeren Fertigkeiten auf seinem Instrument verhelfen soll. Im Mittelpunkt steht ein kurzes spieltechnisches Problem, das häufig wiederholt und in Sequenzen auftritt. Im Gegensatz zu den Übungen sind die Etüden harmonisch strukturiert und können auch die Tonarten wechseln.
Der Terminus Etüde erscheint erstmals in der Violinliteratur um 1750 in einer Ausgabe von Giuseppe Tartinis L’arte dell’arco.
Im 19. Jahrhundert entwickelt sich die Etüde zum Bravourstück des Virtuosen, der hier seine spieltechnischen Fertigkeiten einem Publikum präsentiert und am Klavier zu einer poetischen Pianistik führt.