Hemerochorie

Als Hemerochorie (von griechisch ἥμερος hḗmeros, deutsch zahm, veredelt, bebaut, kultiviert, gesittet und χωρεῖν chōreín, deutsch sich fortbewegen, wandern) wird – vor allem auf dem europäischen Kontinent – die Ausbreitung von Pflanzen verstanden, bei der die Kultur der Nutzpflanzen durch den Menschen, direkt oder indirekt, an den Ausbreitungsvorgängen beteiligt ist. Dazu gehören das Verwildern von Kulturpflanzen aber auch die Weiterverbreitung von Unkräutern mit ihnen. Der Begriff Anthropochorie wird oft synonym gebraucht, wird aber oft auch auf die Ausbreitung durch den Menschen selbst als Transportmedium eingeschränkt.

Hemerochore Pflanzen oder deren Samen wurden bewusst (Einführung) oder unbewusst (Einschleppung) von Menschen in ein Gebiet gebracht, das sie nicht (oder wesentlich langsamer) durch ihre natürlichen Ausbreitungsmechanismen hätten besiedeln können, oder es wurde ihnen durch die Kultur, die standörtliche Veränderungen verursachte, die Besiedlung dieses Gebiets durch Ausbreitung aus eigener Kraft ermöglicht. In ihrem neuen Lebensraum sind sie in der Lage, sich ohne gezielte menschliche Hilfe zu halten. Hemerochore Pflanzen können die biologische Vielfalt eines Lebensraums sowohl erweitern als auch verringern.

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