Etikettierungsansatz

Der Etikettierungsansatz (auch: Definitions- oder sozialer Reaktionsansatz, Etikettierungsperspektive, Kontrollparadigma; englisch: labeling approach/theory) ist eine soziologische bzw. kriminologische Denkrichtung, infolge dessen sich abweichendes Verhalten bzw. Kriminalität vor dem Hintergrund sozialer Normen erklären lässt. Der „Abweichung“ kommt demnach keine ontologisch begründbare Eigenschaft zu, sie ist vielmehr sozial zugeschrieben und nicht objektiv vorhanden. Der Etikettierungsansatz unterscheidet sich grundlegend von ätiologischen Abweichungs- und Kriminalitätserklärungen. Der Etikettierungsansatz wurde ursprünglich hauptsächlich von der kritischen Kriminologie aufgegriffen, wurde jedoch bereits vor längerer Zeit auch (als einer von mehreren Ansätzen) in den kriminologischen Mainstream integriert.

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