Europäische Verteidigungsgemeinschaft
Die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) war ein geplantes politisches Projekt aus dem Jahr 1952 mit dem Ziel, eine gemeinsame, europäische Armee zu schaffen. Mit dieser sollte eine erneute kriegerische Auseinandersetzung in Europa verhindert und eine weitere westeuropäische Einigung befördert werden.
Auf Grundlage des vom französischen Ministerpräsidenten formulierten Pleven-Plans war vorgesehen, Frankreich, die Benelux-Staaten, Italien und die Bundesrepublik Deutschland an der EVG zu beteiligen. Das Besatzungsstatut wäre damit beendet, gleichzeitig aber auch eine unmittelbare Wiederbewaffnung Deutschlands verhindert worden.
Das Projekt scheiterte 1954, als es im französischen Parlament doch keine Mehrheit erhielt. Im Jahr darauf wurde die westdeutsche Wiederbewaffnung stattdessen durch den NATO-Beitritt der Bundesrepublik ermöglicht. Anstelle der EVG wurde die Westeuropäische Union gegründet.