Europanetz
Als Europanetz werden in der Landesvermessung und der Satellitengeodäsie einige internationale Vermessungsnetze bezeichnet, die seit 1947 entstanden sind und entweder Westeuropa oder den gesamten Kontinent überdecken. Ihre Berechnung erfolgte großteils durch Zusammenschluss nationaler Netze erster Ordnung. Die durchschnittliche Entfernung der Vermessungspunkte beträgt etwa 50 km.
Die ersten dieser Netze beruhen ausschließlich auf terrestrischen Messungen, vor allem auf hochpräziser Winkelmessung (Triangulation) und einzelnen Strecken- bzw. Basismessungen. Ab etwa 1965 wurden zunehmend auch astrogeodätische Beobachtungen und Methoden der Satellitengeodäsie integriert. Seit den 1980er-Jahren beziehen sie sich nicht mehr auf einen zentral gelegenen Fundamentalpunkt, sondern auf ein internationales Bezugsystem, das European Terrestrial Reference System.