Euthymius der Georgier

Sankt Euthymius der Georgier (griech. Namensform Euthymios, auch Euthymius At(h)onita(s), von Iberon, von Iviron; georgisch ექვთიმე (ეფთჳმე) მთაწმიდელი; * 955 oder 963; † 1028 in Konstantinopel]) war bis zu seinem Rücktritt 1019 Abt des georgischen Klosters Iviron auf dem Berg Athos und als Übersetzer ein wichtiger Vermittler zwischen griechischer und georgischer Kultur. Die letzten Lebensjahre verbrachte er als Eremit in der Nähe von Iviron. Er starb auf einer Reise in Angelegenheiten des Klosters zum Kaiserhof. Sein Festtag ist der 13. Mai.

Euthymius revidierte die älteren georgischen Übersetzungen der Evangelien und übersetzte erstmals die Johannesapokalypse ins Georgische. Sein Bibeltext, der von einem seiner Nachfolger in Iviron, Abt Georgius Hagiorita († 1065) noch ein weiteres Mal revidiert wurde, bildet den Ausgangspunkt für den in der Georgischen Orthodoxen Kirche auch heute noch gebräuchlichen liturgischen Text.

Insgesamt werden Euthymius rund 160 Übersetzungen aus dem Griechischen zugeschrieben, darunter Übersetzungen von Schriften Basilius des Großen (übersetzt nicht nach 981), der Evangelienkommentare des Johannes Chrysostomos (nicht nach 1008) und der Himmelsleiter des Johannes Klimakos (nicht nach 983). Seine Übersetzungen sind ausgerichtet an den Bedürfnissen seiner georgischen Leser, bieten deshalb oft Kürzungen oder erklärende Erweiterungen und zeichnen sich aus durch eine einfache, von Gräzismen freie Sprache.

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