Exilliteratur
Als Exilliteratur, auch Emigrantenliteratur, wird die Literatur von Schriftstellern bezeichnet, die unfreiwillig Zuflucht in der Fremde suchen müssen, weil ihre Person oder ihr Werk im Heimatland bedroht ist. Meist geben politische oder religiöse Gründe den Ausschlag für die Flucht ins Exil.
Der Begriff „Exilliteratur“ ist der fachlich gebräuchlichere. Während Emigration neutral den Wechsel des Wohnortes von einem Land in ein anderes bezeichnet, bedeutet Exil eher das Land, welches Zufluchtsort wird. Mitunter wird der Begriff auch für literarische Werke verwendet, die als verbotene Literatur in Exilverlagen erscheinen müssen, auch wenn deren Verfasser in ihrem Heimatland bleiben, also keine Emigranten sind.
Ausschlag gebend für diese Zuordnung ist in erster Linie die Wahl der Sprache durch den Schriftsteller. So gehören Werke von im Exil lebenden Autoren, die in der Sprache ihres Herkunftslandes schreiben, beispielsweise zur deutschen, türkischen oder arabischen Literatur, wohingegen die deutschsprachige interkulturelle Literatur zur deutschen Literatur zählt.