Extensivgrünland

Extensive Grünlandwirtschaft ist eine Form der Grünlandwirtschaft (Weide- oder Mahdwirtschaft auf anthropogen geschaffenem Grasland) mit geringem Viehbesatz und ohne Düngung. Die extensive Tierhaltung auf Grünland hat in Mitteleuropa wirtschaftlich nur noch eine geringe Bedeutung (etwa bei der Almwirtschaft oder der Schäferei).

Der vorrangige Einsatzzweck liegt in Deutschland bei der Offenhaltung von naturgeschützten Kulturlandschaften, die historisch durch geringen Baum- und Strauchbewuchs geprägt sind (u. a. Heidelandschaften und Kalkmagerrasen). In diesem Sinne ist die extensive Grünlandwirtschaft eine auf Nachhaltigkeit angelegte Nutzung. Die Offenhaltung dient primär dazu, in Naturschutzgebieten den Wiesenbrütern, wie dem Großen Brachvogel, der Feldlerche und anderen, die Lebensräume und Brutgebiete zu erhalten. Weiterhin dienen diese Flächen dem Kranich als Nahrungsfläche und dem Haarwild, den Hasen und den Rehen als Äsungsfläche.

Unter Extensivgrünland (artenreiches Grünland) werden demnach vorwiegend 1-2-schürige Heu- und Öhmdwiesen verstanden. Es gehören aber auch langjährig extensiv beweidete Flächen dazu. Solches Grünland wird standortgerecht genutzt und erfährt nur eine teilweise Rückführung der Nährstoffe über Wirtschaftsdünger (Stallmist, Jauche). Artenreiche Wiesen gehören zu den sogenannten FFH-Biotopen und genießen nach EU-Recht (Natura 2000) einen besonderen Schutz.

Abgrenzung

Extensivgrünland darf jedoch nicht mit „extensiviertem Grünland“ gleichgesetzt oder verwechselt werden, das sich durch Reduzierung von Nutzungshäufigkeit und Düngung aus artenarmem Wirtschaftsgrünland heraus entwickelte, in der Regel aber (noch) nicht den besagten bioökologischen Wert besitzt.

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