Externalisierung (Psychologie)
Als Externalisierung wird in der Psychologie die Verlagerung „innerer Einstellungen“, die prinzipiell nur Einzelindividuen zugänglich sind, „nach außen“ bezeichnet. Bei diesen „Einstellungen“ handelt es sich unter anderem um einfache oder komplexere Empfindungen, Gefühle, Motive, Phantasien oder Zuschreibungen. Bildlich gesprochen stellt Externalisierung einen Brückenschlag von der Innen- zur Außenwelt dar. Wenn von „Verlagerung nach außen“ gesprochen wird, so sind damit Vorgänge gemeint, die letztlich der Kommunikation und der interpersonellen Wahrnehmung dienen und ihr damit im Idealfall auch zugänglich sind. Prozesse der Externalisierung stehen auch im Dienste der Selbstwahrnehmung, der Voraussetzung jeder Fremdwahrnehmung. Die Vorgänge der Externalisierung sind neben den Internalisierungsprozessen von entscheidender Bedeutung und durch ihr Zusammenwirken für die seelische Reifung und somit für psychische Funktionen überhaupt unerlässlich. Insgesamt gehören dazu die Vorgänge der intersubjektiven Verständigung ebenso wie die der Traumarbeit, der Ausdruckspsychologie und der Individuation, aber auch des schöpferisch Expressiven in Religion, Kultur, Kunst, Handwerk und Wissenschaft. Viele dieser Vorgänge sind jedoch nicht ohne weiteres klar und einfach verständlich, sondern vielmehr deutungsbedürftig.