Fürstenpredigt

Die sogenannte Fürstenpredigt wurde am 13. Juli 1524 von dem Theologen Thomas Müntzer auf dem Schloss Allstedt gehalten.

Hierbei prangerte er die Willkür der weltlichen und geistlichen Obrigkeit an und deren mangelnde Reformtätigkeit. Die Predigt markiert einen Umbruch in der Geistesgeschichte. Er erhebt das Volk vom einfachen Untertanen zu selbst bestimmenden Menschen. Die mittelalterliche Vorstellung der Ordnung, in der das Volk der weltlichen und geistlichen Obrigkeit bedingungslos Gehorsam leisten muss, wird aufgebrochen und durch eine neuzeitliche Auffassung ersetzt, in der den Menschen ein Widerstandsrecht gegeben wird, das sie bevollmächtigt, gegen Repressalien und erkennbare Missstände vorzugehen. Es kommt zu einer Umkehrung der bis dahin herrschenden Vorstellung von der Untertänigkeit der Menschen und markiert in einem Aspekt einen Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

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