Fürstentum Galizien-Wolhynien
Das Fürstentum Galizien-Wolhynien (altostslawisch Галицко-Волынскоє кънѧжьство, ukrainisch Галицько-Волинське князівство, russisch Галицко-Волынское княжество, lateinisch Regnum Galiciæ et Lodomeriæ), später auch Russisches (Ruthenisches) Königreich (Regnum Russiæ) war ein Nachfolgefürstentum der Kiewer Rus, das in seiner größten territorialen Ausdehnung die heutigen historischen Landschaften Galizien, Wolhynien, Podlachien, Polesien und Podolien umfasste. Im weitesten Sinne wurde das Territorium des Fürstentums auch Rotreußen (Rotrussland, Rotruthenien) genannt. Es war das westlichste und eines der mächtigsten Fürstentümer der Rus zwischen dem späten 12. Jahrhundert und dem frühen 14. Jahrhundert. Benannt wurde das Fürstentum nach seinen Hauptfesten, den heutigen Städten Halytsch (Galitsch) und Wolodymyr (Wladimir, Lodomeria) bzw. dem Gebiet Wolhynien. Nach dem Aussterben der lokalen Rurikiden-Herrscher wurde das Fürstentum unter Polen und Litauen aufgeteilt.
Fürstentum Galizien-Wolhynien | |||||
altoslawisch Галицко-Волынскоє кънѧжьство | |||||
1199–1349 | |||||
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Amtssprache | Altostslawische Sprache, Altkirchenslawisch, Latein | ||||
Hauptstadt | Wolodymyr (1199–1349) Halytsch (1199–1206) Kiew (1201 und 1204?) Cholm (?–1264) Lwiw (1272–1301) | ||||
Staats- und Regierungsform | Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | Großfürst bzw. König Roman der Große (1199–1205) Daniel (1211–1264) Leo I. von Galizien (1293–1301) Juri I. von Galizien (1301–1315) Andrii von Galizien und Leo II. von Galizien (1315–1323) Juri II. (1323–1340) | ||||
Staatsreligion | Orthodoxe Kirche und Römisch-katholische Kirche | ||||
Währung | Kiewer Hrywnja | ||||
Errichtung | 1199 | ||||
Vorgängergebilde | Kiewer Rus | ||||
Endpunkt | 1349 (Annexion durch das Königreich Polen) | ||||
Fürstentum Galizien-Wolhynien im 13. und 14. Jhd. |