FETÖ
Als FETÖ (türkisch Fethullahçı Terör Örgütü, zu Deutsch „Fethullahistische Terrororganisation“) wird in der Türkei eine hypothetische terroristische Organisation verfolgt, die von der türkischen Regierung für den Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich gemacht wird. Diese Organisation wird der Gülen-Bewegung zugerechnet. Die Strafverfolger gehen davon aus, dass sich in dieser Bewegung ein hierarchisch organisiertes Netzwerk als Geheimgesellschaft gebildet hat, an dessen Spitze der Prediger Fethullah Gülen stehe. Dieses Netzwerk, das den Staatsstreich in Gang gesetzt habe, wird von ihnen als terroristische Organisation qualifiziert und mit dem Namen FETÖ bezeichnet.
Die Einschätzungen sind jedoch widersprüchlich. Nach einem Bericht des Focus soll die Regierung darüber informiert sein, dass Fethullah Gülen nicht an dem Putschversuch beteiligt war. Nach einem Papier von INTCEN, auf das er sich beruft, wie nach einer Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) gibt es keine Anzeichen dafür, dass Gülen als Drahtzieher hinter dem Putsch steht. Der BND sieht die Gülen-Bewegung nicht als terroristisch an. Auch wenn der Putsch nach BND-Einschätzung nicht staatlich initiiert wurde, diente er doch als Vorwand für die „Säuberungswellen“ der türkischen Regierung. Nach Angaben des Spiegel gibt es aber doch Anzeichen dafür, dass die Gülen-Bewegung hinter dem Putsch steckt. Dabei stützt er sich auf James Franklin Jeffrey, den ehemaligen US-Botschafter in Ankara. Die Existenz einer Organisation namens FETÖ wird aber nicht behauptet.
Die Regierung, ihre Anhänger und Teile der Opposition behaupten, dass FETÖ von Gülen geführt werde und seine Organisation große Teile des Staatsapparates unterwandert habe. Daher lautet eine weitere Bezeichnung Paralel Devlet Yapılanması (dt. „Parallelstaatstruktur“, Abkürzung PDY). Oft wird die „Organisation“ auch „FETÖ/PDY“ genannt.