Fahnenappell (Schulveranstaltung)
Der Fahnenappell war in der DDR eine formell an das gleichnamige Militärritual angelehnte Veranstaltung an allgemeinbildenden Schulen, welche mehrmals im Jahr zu besonderen Anlässen, zum Beispiel dem ersten und letzten Schultag, stattfand. Dabei versammelten sich Lehrer und Schüler auf dem Schulhof, in der Aula oder in der Turnhalle zu einer Zeremonie. Die Zeremonie folgte militärischen Regeln; so wurde ein- beziehungsweise ausmarschiert und Kommandos wie „Augen geradeaus“, „Links um“ oder „Stillgestanden“ verwendet.
Insbesondere wurde ein Fahnenkult zelebriert, der im zeremoniellen Hereintragen der Pionier- und FDJ-Fahne durch ein „Fahnenkommando“ bestand. Die Fahnen wurden mit dem „Pioniergruß“ bzw. dem FDJ-Gruß gegrüßt und standen während des Appells als höchste Autorität (und Symbol für die einheitliche ideologische Ausrichtung) im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Appell war erst beendet, nachdem das Fahnenkommando auf zeremonielle Weise die Fahnen wieder ins Pionierzimmer oder einen anderen „würdigen“ Aufbewahrungsort zurückgebracht hatte.