Fettlücke

Der Begriff Fettlücke bezeichnete den Rohstoffmangel des Deutschen Reiches an Fetten und Ölen. Sie zählte neben der „Eiweißlücke“ und der „Faserlücke“ zu den drei großen Erzeugungslücken. Besonders der NS-Staat wollte die herrschende Abhängigkeit vom Import technischer Fette und Nahrungsfette beenden (Autarkie), da sich die Unterversorgung mit Futtermitteln auch negativ auf die Tierhaltung auswirkte. Die drei Wege zur Schließung der Lücken waren die Ertragssteigerung, Verbrauchslenkung und mit der Kriegswende 1941/42 chemische Syntheseverfahren. Konkrete Maßnahmen hierfür waren ab 1935 die Erzeugungsschlacht, ab 1936 der (Zweite) Vierjahresplan, die vor Kriegsausbruch am 27. August 1939 eingeführten Lebensmittelmarken und nicht zuletzt ab 1941 das Unternehmen Barbarossa, der Angriffskrieg auf die Sowjetunion. Die Erzeugungsschlacht konnte den Selbstversorgungsgrad an tierischen und pflanzlichen Fetten aber nur geringfügig steigern (etwa zwischen 1933/34 bis 1938/39 von 53 % auf 57 %).

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