Fischteicheffekt

Der Fischteicheffekt (vom engl. big-fish-little-pond-effect (BFLPE), früher auch Bezugsgruppeneffekt) beschreibt in der Pädagogik das Phänomen, dass Schüler durch leistungsschwächere Mitschüler in ihrer Klasse eine stärkere Lernmotivation besitzen, da ihre Leistungen dort öfter auffallen, besonders honoriert werden und sie bestrebt sind, ihren Vorsprung zu halten. Das gilt besonders für Schüler, deren Selbstbewusstsein nicht besonders stark ausgeprägt ist. Auf Anraten von Psychologen schicken manche Eltern ihre Kinder gezielt auf Schulen, die im Ruf eines mäßigen Leistungsniveaus stehen. Herbert W. Marsh zufolge besagt der BFLPE, dass vergleichbar begabte Schüler ein geringer ausgeprägtes Selbstkonzept entwickeln, wenn sie eine Schule für besser Begabte besuchen, und dass sie ein höher ausgeprägtes Selbstkonzept ausbilden, wenn sie eine Schule mit geringem Begabungsniveau besuchen.

Dem entgegen steht der Reflected-Glory-Effect (auch Assimilationseffekt), der den besonderen Ansporn eines Schülers an einer Schule mit bekannt hohem Leistungsniveau beschreibt.

Der Fischteicheffekt ist eine Addition der beiden Effekte „negativer Kontrasteffekt“ und „positiver (aber kleinerer) Assimilationseffekt“, wodurch insgesamt ein negativer Zusammenhang des mittleren Leistungsniveaus der Bezugsgruppe mit dem Selbstkonzept eines Schülers entsteht.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.