Flaschenhalshülse
Als Flaschenhalshülse wird eine Patronenhülse bezeichnet, die sich vorne verjüngt. Sie bildet den Verschlußabstand auf der Hülsenschulter.
Die Energie eines Geschosses ist von der Größe der Treibladung abhängig, daher wurden vor dem Aufkommen des rauchlosen Pulvers die Hülsen der Schwarzpulverpatronen verlängert, um die Mündungsgeschwindigkeit der Geschosse zu steigern. Mit dem Aufkommen kleinkalibriger Repetiergewehre wurde diese Lösung problematisch, lange Patronen bedingen einen langen Verschluss, was zu unhandlichen und schwereren Waffen führt. Zudem besteht die Tendenz, dass die Ladung bei einem zu langen Pulverraum nicht mehr gleichmäßig durchzündet, was zu Fehlschüssen führt.
Moderne Patronen, besonders Gewehrpatronen hoher Leistung, werden deshalb wegen der benötigten Treibladung flaschenförmig ausgeführt. Bei 1,4-fachem Hülsendurchmesser im Verhältnis zum Kaliber verdoppelt sich in etwa die Querschnittsfläche und mit ihr das Ladevolumen. Die Hülsen können daher bei gleicher Leistung entsprechend kürzer konstruiert werden. Der Volumenvergrößerung durch die Querschnittvergrößerung der Hülse sind Grenzen gesetzt, da die Querschnittvergrößerung zu Turbulenzen an der Hülsenschulter führt.