Flutmulde
Eine Flutmulde (auch Flutrinne) ist ein Gerinne, das in der Regel nur bei Hochwasser durchflossen wird. Flutmulden können sowohl in Flussauen auftretende Geländeformen sein als auch zum Hochwasserschutz gezielt geschaffene zusätzliche Abflusswege.
Die DIN 4047-5 (Landwirtschaftlicher Wasserbau) definiert Flutmulde als „Gerinne, das zur Hochwasserentlastung herangezogen wird“. Flutmulden werden insbesondere zum Schutz überschwemmungsgefährdeter Gebiete mit hohem Schadenspotential, beispielsweise Städte, gebaut. Sie können aus Gräben, Mulden oder Kanälen bestehen und mit Deichen eingefasst sein. Die Ableitung des Hochwassers aus dem Hauptgewässer kann über Wehre oder Überlaufschwellen erfolgen. Flächen in Flutmulden können als Wiesen landwirtschaftlich genutzt werden oder Erholungszwecken dienen.
Als Geländeform in Flussauen auftretende Flutrinnen entstehen entweder durch Erosion, wenn Hochwasser vom Flussbett in die Aue fließt, oder sie zeichnen alte Flussläufe nach. Flutrinnen sind langgestreckt bei variierender Breite, können einzeln auftreten oder als Rinnensysteme. Hiervon unterschieden werden Flutmulden als in unregelmäßigen Abständen auftretende Vertiefungen innerhalb der Rinnen, die sich auch bei hohen Grundwasserständen mit Wasser füllen können.