Fontaneweg
Fontanewege (oft auch Fontanewanderwege) sind Wander- und Radrouten, die auf den Spuren von Theodor Fontanes Werk Wanderungen durch die Mark Brandenburg durch die ehemalige Mark Brandenburg führen. In seinem fünfbändigen Werk, das zwischen 1862 und 1889 erschien, beschrieb Fontane aufgrund eigener Wanderungen Schlösser, Klöster, Orte und Landschaften der Mark, ihre Bewohner und ihre Geschichte.
Die Wege sind noch weitgehend unbekannt, nur in wenigen Karten verzeichnet und oft unzureichend markiert. In den vergangenen Jahren wurden deshalb Fontanewanderwege anhand ihrer literarischen Darstellung definiert; die ersten sechs 1988 zum 90. Todestag des Dichters. Sie wurden ausgeschildert und sind soweit erschlossen, dass sie als Wanderwege an ein überregionales Wanderwegenetz angeschlossen werden konnten, führend ist hierbei der Landkreis Potsdam-Mittelmark. Inzwischen haben sich mehrere Fontanewandervereine gegründet, deren Wanderfreunde diese Wege neu entdecken.
Die bisher zusammengestellten Wege bilden keine authentischen Touren ab, wie sie Fontane in dieser Form unternommen hätte. Zudem ist nicht in jedem Fall bekannt, welche Wege genau Fontane seinerzeit begangen hat. Ferner sind einige Wege nach der Zerteilung der Landschaft durch Eisenbahnlinien und Autobahnen nicht mehr vorhanden. Insofern stellen die Fontanewege zum Teil willkürliche Verknüpfungen zwischen in den Wanderungen beschriebenen Orten und Kulturgütern dar, die nach heutigen landschaftlichen Gegebenheiten gebildet wurden und möglichst landschaftlich ansprechende Wegführungen abseits der Straßen bieten. Fontane machte bei seinen Touren einen Bogen um Berlin. Dass Abschnitte der heutigen Fontanewege dennoch durch Teile Berlins führen, liegt daran, dass diese heutigen Berliner Ortsteile zu Fontanes Zeit zur Provinz Brandenburg gehörten und erst 1920 mit der Bildung Groß-Berlins in die Hauptstadt eingemeindet wurden.