Frühabort
Ein Frühabort – von lat. aboriri (zugrunde gehen, abgehen) – ist eine Fehlgeburt, die innerhalb der ersten 12–14 Schwangerschaftswochen erfolgt. Man nimmt an, dass dies für etwa die Hälfte aller befruchteten Eizellen schon in den ersten zwei bis drei Wochen der Fall ist. Die meisten Frühaborte verlaufen unbemerkt als spontane Aborte.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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O03 | Spontanabort |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Eine Fehlgeburt nach der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche wird als Spätabort bezeichnet, die Unterscheidung zwischen Früh- und Spätabort ist unscharf und wegen der unterschiedlichen Behandlung sinnvoll: Während bis zur 12. bis 14. Schwangerschaftswoche entweder eine Kürettage durchgeführt oder die Spontanausstoßung abgewartet werden kann, sollte nach der 14. SSW p.c. erst eine von wehenfördernden und/oder gebärmutterhalserweichenden Mitteln unterstützte Fehlgeburt abgewartet werden, die Kürettage dann zur vollständigen Entfernung von zurückgebliebenen Mutterkuchenanteilen angefügt werden.
Eine Fehlgeburt nach zwei vorangegangenen Fehlgeburten wird unabhängig vom jeweiligen Schwangerschaftsalter zusätzlich als habitueller Abort bezeichnet.