Friedrich August III. (Sachsen)

Friedrich August III. (gebürtig Prinz Friedrich August Johann Ludwig Karl Gustav Gregor Philipp von Sachsen; * 25. Mai 1865 in Dresden; † 18. Februar 1932 auf Schloss Sibyllenort) aus der Linie der albertinischen Wettiner war von 1904 bis zu seiner Abdankung am 13. November 1918 letzter König von Sachsen.

Kurzvita
JahrEreignis
1865Geburt in Dresden
1874–1883Gymnasialbesuch
1877Sekondeleutnant
1883Premierleutnant und Abitur
1884Tod der Mutter
1884–1886Studium der Rechts- und Staatswissenschaften
1886Reisen nach Österreich, Ungarn, Serbien und England
1888Hauptmann und Kompanieführer
1889/90Orientreise
1891Oberstleutnant und Hochzeit mit Luise von Toscana
1892Oberst und Regimentskommandeur
1893Geburt des Kronprinzen Georg
1893Geburt von Friedrich Christian von Sachsen
1898Generalleutnant und Divisionskommandeur
1902General der Infanterie, Luise flüchtet vom Königshof
1903Ehe wird durch Sondergericht geschieden
1904Tod des Vaters, Thronbesteigung
1909Generaloberst
1911Jagdexpedition in den Sudan
1912Generalfeldmarschall
1914–1918Erster Weltkrieg
1918Novemberrevolution, Abdankung, Übersiedlung nach Sibyllenort
1924Auseinandersetzungsvertrag
1925Nordlandreise
1927Urlaub auf den Kanarischen Inseln
1928Reise nach Brasilien
1930Reise nach Ceylon
1931Reise nach Rapallo
1932Verstorben auf Schloss Sibyllenort

Nach Gymnasialbesuch und Studium durchlief Friedrich August rasch die Offiziersränge der sächsischen Armee und avancierte bis 1902 zum General der Infanterie. Als solcher widmete er sich der Um- und Neuorganisation der ihm unterstellten Truppenverbände. Im Oktober 1904 bestieg er den Thron. Das sächsische Wahlgesetz wurde 1909 unter seiner Mitwirkung grundlegend reformiert und erreichte eine breitere Repräsentation der Bevölkerung. Die von ihm angestrebte Neugestaltung des Schulwesens scheiterte dagegen im Jahr 1912. Im Ersten Weltkrieg übernahm Friedrich August als einziger der vier königlichen Bundesfürsten nicht den Oberbefehl über seine Armee, sondern beschränkte sich auf repräsentative und karitative Aufgaben. Parallel dazu strebte er vehement territoriale Erweiterungen für sein Königreich an.

Im Zuge der Novemberrevolution dankte er am 13. November 1918 ab und zog sich auf seinen schlesischen Privatbesitz Schloss Sibyllenort zurück. Von dort aus führte er einen Rechtsstreit mit dem Freistaat Sachsen um die Abfindung des ehemaligen Königshauses, der im Jahr 1924 mit einem Kompromiss, dem Auseinandersetzungsvertrag, endete. Politisch und räumlich ins Abseits gedrängt, spielte Friedrich August während der Weimarer Republik keine gewichtige Rolle mehr. Als Privatmann widmete er sich vornehmlich der Jagd und ging vermehrt auf Reisen. Sein Tod im Februar 1932 kam für die Öffentlichkeit überraschend. Zu den Trauerfeierlichkeiten in Dresden erwiesen ihm mehr als eine halbe Million Menschen die letzte Ehre.

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