Fritz Koenig

Fritz Koenig (* 20. Juni 1924 in Würzburg; † 22. Februar 2017 in Ganslberg bei Landshut) war einer der international bedeutendsten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Koenig schuf zahlreiche Skulpturen, die weltweit im öffentlichen Raum aufgestellt sind. Seine Werke wurden in einer Einzelausstellung in den Uffizien von Florenz gezeigt und gehören zu den ikonischen Sehenswürdigkeiten von Weltstädten wie New York und Berlin.

Fritz Koenig
Geboren 20. Juni 1924 in Würzburg
Verstorben 22. Februar 2017 in Ganslberg
Ausbildung Akademie der Bildenden Künste München
Hauptwerk Große Kugelkaryatide N.Y. (1967–1971)

Formaler als auch inhaltlicher Kern von Koenigs Werk war die Vorstellung einer spirituellen und physischen Verschmelzung lebender Organismen. In deren Darstellung konzentriert sich Koenigs Werk auf Figuren oder geometrische Formen, die er aus Materialien wie Metall und Holz zusammensetzt. Typisch für zahlreiche Werke Koenigs ist die stilisierte Darstellung der menschlichen Form, bei denen die Köpfe kugelförmig und die Körper und Gliedmaßen zylinderförmig sind. Zu seinen wichtigsten Werken gehören das Mahnmal für das Konzentrationslager Mauthausen (1983) und das 1995 aufgestellte Denkmal für die Opfer des Attentats während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München.

Koenigs Hauptwerk und bekannteste Arbeit ist die Große Kugelkaryatide N.Y. (1967–1971). Die mehr als 20 Tonnen schwere und fast acht Meter hohe monumentale Bronzeskulptur stand von 1972 bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 zwischen den Zwillingstürmen auf dem Vorplatz des World Trade Centers in New York City. Die Großplastik konnte nach den Anschlägen als einziges noch erhaltenes Kunstwerk beschädigt, aber weitestgehend intakt aus den Trümmern der eingestürzten Twin Towers geborgen werden. Seither veränderte sich die Rezeption der in den USA vornehmlich als The Sphere bekannten Bronzekugel zu einem bedeutenden symbolischen Mahnmal des 9/11-Gedenkens und steht seit 2017 als Teil des 9/11 Memorials im Liberty Park am Rande des neu erbauten World Trade Centers rund 200 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. Durch die Transformation vom Kunstwerk zum Mahnmal erhielt Koenigs Skulptur eine zeitgeschichtliche Bedeutungserweiterung, die jenseits ihrer Rolle in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts von außergewöhnlichem Wert ist.

Das künstlerische Gesamtwerk des Bildhauers, seine international renommierten Sammlungen afrikanischer Kunst und Artefakte von der Antike bis zum 20. Jahrhundert befinden sich im von ihm eigens konzipierten und von der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung gegründeten Koenigmuseum in Landshut.

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