Fujiwara-kyō
Fujiwara-kyō (jap. 藤原京, auch: Fujiwara no miyako, wörtlich: Kaiserliche Residenzstadt Wisterienebene), auch Fuji(w)i-ga-hara (藤井が原, dt. Ebene des Wisterienbrunnens), war während des japanischen Altertums zeitweise die Hauptstadt des Landes.
Im 4. Jahr der Regierungsperiode von Kaiserin Jitō (690 nach der westlichen Zeitrechnung) wurde mit den Bauarbeiten der neu geplanten Hauptstadt begonnen, die vier Jahre andauerten, bis die Stadt 694 schließlich fertiggestellt und Asuka-kyō als Hauptstadt abgelöst wurde. Fujiwara-kyō war die erste Hauptstadt, die in Japan nach dem Muster der klassischen chinesischen Verwaltungsmetropole (speziell Chang’an) gemäß der traditionellen chinesischen Geomantie angelegt wurde. Die Jahresangaben werden durch die frühe japanische Chronik Nihonshoki belegt.
Nach Ende der Bauarbeiten konnte die Verwaltung die neuen Baulichkeiten beziehen, die allerdings nur bis zum Jahre 710 Verwendung fanden, als die Regierung bereits nach nur 16 Jahren abermals verlegt wurde, dieses Mal in die wiederum eigens dafür errichtete Hauptstadt Heijō-kyō auf dem Gebiet der heutigen Stadt Nara.
Insgesamt regierten von Fujiwara-kyō aus drei Tennō über das Land: Kaiserin Jitō, Kaiser Mommu und Kaiserin Gemmei.