Fusobakterien
Fusobakterien (Fusobacterium) sind eine Gattung obligat anaerober, gramnegativer, nicht sporenbildender Bakterien, die zu den Gracilicutes gehören. Einzelne Zellen sind schlanke, stäbchenförmige Bazillen mit spitzen Enden. Fusobakterien wurden 1900 von Courmont und Cade entdeckt und kommen in der tierischen und menschlichen Flora häufig vor.
Fusobakterien | ||||||||||
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Fusobacterium novum in Flüssigkultur | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Fusobacterium | ||||||||||
Knorr |
Aufgrund ihrer Häufigkeit im menschlichen Rachen, der Mund-, Magen-Darm- und (weiblichen) Genitalflora wurden Fusobakterien lange Zeit als normaler Teil der menschlichen Flora betrachtet. Derzeit herrscht Konsens darüber, dass Fusobakterien immer als Krankheitserreger behandelt werden sollten. Aktuell sind etwa 13 Fusobakterien-Arten bekannt. Fusobacterium nucleatum spielt als Krankheitserreger beim Menschen die Hauptrolle, Fusobacterium necrophorum befällt Menschen und Tiere, insbesondere Rinder.
Fusobakterien-Stämme sind an verschiedenen Krankheiten und Infektionen bei Tieren und Menschen beteiligt, darunter beim Menschen an Parodontalerkrankungen, dem Lemierre-Syndrom, Mund-, Kopf- und Halsinfektionen sowie Darmkrebs und topische Hautgeschwüre, bei Tieren u. a. an uterinen Infektionen, der Moderhinke und der Lumpy Jaw Disease des Kängurus.
Die Behandlung von Fusobakterieninfektionen erfolgt in der Regel mit Antibiotika.