Garamond (Schriftart)

Garamond ist eine Gruppe von Schriftarten, die seit dem 16. Jahrhundert verwendet werden und von Claude Garamond geschaffen wurden oder auf diesen aufbauen. Garamond verwendete dabei die De-Aetna-Type (siehe auch Bembo und Cardo), die der Venezianer Francesco Griffo um 1495 für den Drucker Aldus Manutius geschaffen hatte, als Grundlage und schwächte deren kantigere Serifen ab. Die Garamond hat hervorragende Leseeigenschaften und ist bis heute die im Buchdruck am häufigsten eingesetzte Schriftart.

Wenn heutzutage von Garamond die Rede ist, ist damit nicht eine einzelne Schrift gemeint, sondern vielmehr eine Gruppe von Schriften – den Schriften vom Garamond-Typus. Lange Zeit war es üblich, alle guten französischen Schriftschnitte aus dem 16. Jahrhundert Claude Garamond zuzuschreiben. Erst jüngere Forschung hat gezeigt, dass viele davon nicht von ihm, sondern von Zeitgenossen stammen. Bekanntestes Beispiel einer solchen Verwechslung sind die anlässlich der Weltausstellung Paris 1900 gezeigten vermeintlichen Originalmatrizen Garamonds aus dem Bestand der Imprimerie Royale, die sich später als Material des Sedaner Schriftgießers Jean Jannon herausstellten und die als Vorbilder für einen Teil der heute noch erhältlichen Garamonds genutzt wurden.

Bis weit ins 17. Jahrhundert hinein erschienen immer wieder neue Alphabete gleichen Charakters, der heute französische Renaissance-Antiqua genannt wird.

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