Gedankenstrich-Krieg
Als Gedankenstrich-Krieg (tschechisch: pomlčková válka, slowakisch: pomlčková vojna) bezeichneten tschechische und slowakische Medien die Diskussion über die Namensgebung für die Tschechoslowakei nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft. Verstärkt vom „Streit um das große oder kleine S/s“ begleitete er stellvertretend den Prozess der Teilung der Tschechoslowakei nach 1989 und endete am 1. Januar 1993 durch die Gründung zweier neuer Staaten – Tschechien und der Slowakei. Der Streit betraf sowohl den offiziellen Namen (die Langform) als auch die Kurzform der Landesbezeichnung. In diesem Streit manifestierte sich die lange Zeit unterdrückt scheinende Problematik des tschechischen Zentralismus und des slowakischen Strebens nach Selbstbestimmung.