Gedenkmünze Bene Merenti
Die Bene Merenti ist eine von Adolph von Menzel gestaltete goldene Gedenkmünze und die höchste Auszeichnung der Hansestadt Lübeck. Sie zeigt die allegorische Stadtgöttin Lubeca.
Mit dieser Münze würdigt die Stadt Menschen in und um Lübeck für herausragende Dienste. Der lateinische Name bedeutet im Deutschen „dem Wohlverdienten“. Sie sollte in ihrer Entstehungszeit als Alternative gegenüber den feudalistisch geprägten Verdienstorden gelten, zumal die Annahme von Orden in den Hansestädten, abgesehen vom Hanseatenkreuz im Ersten Weltkrieg, umstritten war und vielfach nicht gern gesehen wurde. Sie war gleichzeitig Ersatz für die besonders im 16. und 17. Jahrhundert in den Hansestädten üblichen Portugalöser, schwere Goldmünzen im Werte von zehn Dukaten, die im 17. und 18. Jahrhundert von der Lübecker Münze auch als halbe Portugalöser geprägt worden waren. Nach der Schließung der Lübecker Münze (1801) hatte man sich ab 1815 eine Zeitlang mit der Verleihung der Hanseaten-Medaille in Gold beholfen, was aber wegen des zunehmend fehlenden Bezugs zu den damit verbundenen Befreiungskriegen Vorbehalten begegnete.
Der preußische Münzrat und Medailleur Gottfried Bernhard Loos, der 1832 bereits die Denkmünze der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit gefertigt hatte, zeichnete für den Entwurf der Lübecker Medaillenmünze verantwortlich, dem eine Entwurfszeichnung des jungen Adolph Menzel zugrunde lag. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite die Allegorie der Lubeca als klassizistische Frauengestalt mit dem Liktorenbündel als Zeichen der Staatsmacht, ergänzt um Anker und Schiffsbug, die Handels- und Schifffahrtsstadt symbolisierend, und der Inschrift BENE MERENTI. Die Rückseite zeigt das Große Staatswappen mit dem Text SENATVS REIPVBLICAE LVBICENSIS. Seit ihrer Schaffung 1835 durch den Lübecker Senat wurde die Münze 57 Mal verliehen. Lisa Dräger war 2005 die erste Frau, die die Gedenkmünze erhielt. Zweimal wurde die Gedenkmünze an Organisationen verliehen: 1889 an die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit und 2019 an die Possehl-Stiftung, jeweils aus Anlass des hundertjährigen Bestehens.