Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften (französisch: Les Liaisons dangereuses), ein Briefroman von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos, gilt als ein Hauptwerk der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts und Sittengemälde des ausgehenden Ancien Régime. Der Roman erschien in Frankreich erstmals am 23. März 1782, war beim zeitgenössischen Publikum ein Skandalerfolg und erlebte bereits bis zur Französischen Revolution mehrfache Auflagen. Er wurde bereits 1783 ins Deutsche übersetzt. Zu den bekanntesten Übersetzern zählt Heinrich Mann, der ihn 1905 aus dem Französischen übertrug.

Der Roman schildert in 175 Briefen die Geschichte zweier Intrigen: Die Planung der Verführung von Cécile de Volanges, eines naiven jungen Mädchens, das gerade die Klosterschule verlassen hat, und die von Madame de Tourvel, einer tugendhaften verheirateten Frau. Betreiber der beiden Intrigen sind die Marquise de Merteuil und der Vicomte de Valmont, die sich nicht an moralische und traditionelle sexuelle Normen gebunden fühlen und einen ausschweifenden Lebenswandel führen. Für die Marquise de Merteuil ist die Verführung von Cécile de Volanges die Rache an ihrem ehemaligen Liebhaber, der sie wegen einer anderen Frau verlassen hat und der mit Cécile de Volanges ein noch jungfräuliches und formbares Mädchen heiraten will. Für den Vicomte de Valmont wird die Eroberung der prüden und treuen Madame de Tourvel seinen Ruf als unwiderstehlicher Verführer unterstreichen. Beide Intriganten verheddern sich jedoch in den Fallstricken ihrer eigenen Intrige: Die Marquise de Merteuil verweigert dem Vicomte de Valmont die für die erfolgreiche Verführung der Madame de Tourvel zugesagte Belohnung, als ihr klar wird, dass dieser für die Tugendhafte wahre Gefühle empfindet. Die offene Kriegserklärung zwischen den beiden führt letztlich zum Duell des Vicomte de Valmont mit dem Chevalier Danceny, der die von Valmont entjungferte Cécile de Volanges liebte. Der im Duell unterlegene Valmont übergibt in seinen letzten Lebensminuten dem Chevalier die Briefe der Marquise de Merteuil, die deren intrigantes Spiel offenlegen. Der Roman endet mit der Bestrafung aller wesentlichen Figuren der Handlung. Die Naive kehrt ins Kloster zurück, die verführte Tugendhafte stirbt in geistiger Umnachtung, der Verführer kommt in einem Duell ums Leben und die Marquise, die beide Intrigen wesentlich betrieben hat, verliert ihr Vermögen und ihre Schönheit.

Der Roman, der heute zu den Klassikern der Weltliteratur gezählt wird, ist mehrfach für die Bühne und für den Film adaptiert worden. Zu den Adaptionen gehören Heiner Müllers Theaterstück Quartett, Christopher Hamptons Theaterstück Gefährliche Liebschaften, der gleichnamige Film von Stephen Frears, der auf diesem Theaterstück beruht, und der Kinofilm Valmont von Miloš Forman.

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