Geheimes Zivilkabinett

Das Geheime Zivilkabinett war das persönliche Büro des Königs von Preußen und (ab 1871) des Deutschen Kaisers. Es ließe sich von seiner Funktion als unmittelbarer Beraterstab des Staatsoberhaupts her, der neben der eigentlichen, aus einer regulären Staats- oder Bundesregierung bestehenden Exekutive existiert, nach heutigen Maßstäben am ehesten mit dem Bundespräsidialamt vergleichen. Das Adjektiv „geheim“ hatte früher die Nebenbedeutung von „vertraut“; siehe auch Geheimrat.

In der Epoche des zweiten Kaiserreichs bestand die Aufgabe des Geheimen Zivilkabinetts insbesondere darin, den Geschäftsverkehr zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler, den Reichsbehörden bzw. Reichsämtern sowie den im Bundesrat repräsentierten, meist fürstlichen, Regierungen der Gliedstaaten des Deutschen Reiches abzuwickeln.

Verwaltungssitz des Geheimen Zivilkabinetts war ab 1902 das Gebäude Wilhelmstraße 64 in Berlin-Mitte. Das unter Denkmalschutz stehende Haus (seit 1993 Wilhelmstraße 54) ist heute Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

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