Geisteswissenschaftliche Pädagogik
Die Geisteswissenschaftliche Pädagogik ist eine theoretische Ausrichtung der deutschsprachigen Pädagogik, die Erziehung und Bildung als geistig-kulturelles und geschichtliches Phänomen betrachtet. Die Erziehungswirklichkeit ist dabei immer das Ergebnis einer geschichtlichen und biographischen Entwicklung, was bedeutet, dass man die Bedeutung einer Erziehungssituation nur dann verstehen kann, wenn man die Geschichte des Zöglings und die Geschichte seines Umfeldes mit einbezieht. Die Geisteswissenschaftliche Pädagogik grenzt sich dabei von der Naturwissenschaft ab, wobei die grundlegende Erkenntnismethode der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik die Hermeneutik ist, um die psychischen Zustände eines Menschen in ihrer Bedeutung zu verstehen und ihrem Sinn nach zu deuten. Des Weiteren postuliert die Geisteswissenschaftliche Pädagogik eine relative Autonomie der Pädagogik.
Auch das heute in der Sozialen Arbeit führende Konzept der Lebensweltorientierung bezieht sich in seiner Betonung der Bedeutung des Alltags für die Klienten auf die geisteswissenschaftliche Pädagogik.