Gemäldeuntersuchung
Die Gemäldeuntersuchung ist ein Verfahren der Kunstwissenschaft, bei dem Gemälde hinsichtlich Stil, Inhalt, Herkunft, Material und Erhaltungszustand eingeordnet, bestimmt und zugeschrieben werden. Sie gliedert sich in kunstwissenschaftliche Untersuchungsmethoden wie Stilkritik, Formanalyse, Ikonografie, Ikonologie und Untersuchungen zur Kunsttechnologie, die etwa seit Beginn des 19. Jahrhunderts auch durch naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden gestützt werden. Die naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden lassen sich gliedern z. B.: in physikalische und chemische Untersuchungen, in Oberflächen- und Tiefenuntersuchungen, oder, wie es hier versucht werden soll, in Punkt- und Flächenuntersuchungen. Unter Punktuntersuchung versteht man die Untersuchung von (meist) entnommenem Material, um daraus für einen bestimmten Punkt / Fläche eine Aussage machen zu können. Zu den Punktuntersuchungen gehören: Pigmentuntersuchungen, Bindemitteluntersuchungen, Farbquerschnittuntersuchungen und Bildträgeruntersuchungen. Unter Flächenuntersuchung versteht man die Betrachtung eines Gemäldes in den verschiedenen sichtbaren und unsichtbaren Strahlungsbereichen des elektromagnetischen Spektrums. Sie lässt sich in Oberflächen- und Tiefenuntersuchung unterteilen. Zur Oberflächenuntersuchung zählen die Auflichtuntersuchung, die Streiflichtuntersuchung, die Untersuchung mit dem Stereomikroskop (Makrountersuchung), die Untersuchung mit gefilterten und nicht gefilterten ultravioletten Strahlen (UV-Untersuchung), und die Untersuchung mit der Natriumdampflampe. Zu den Tiefenuntersuchungen gehören die Untersuchung mit infraroten Strahlen (Infrarotfotografie, Infrarotreflektografie) und die Untersuchung mit Röntgenstrahlen (Röntgenuntersuchung).