Geowissenschaften
Zu den Geowissenschaften (von altgriechisch Γεω geo zu γῆ gē, deutsch ‚Erde‘; Erdwissenschaften) zählt eine Gruppe verschiedener Wissenschaften, die sich mit der Erde im Gesamten oder kleineren Teilräumen der Erde befassen. Nach Hartmut Leser kann zwischen den Geowissenschaften im engeren Sinne (z. B. Geologie, Geomorphologie, Bodenkunde) und den Geowissenschaften im weiteren Sinne (z. B. Hydrologie, Glaziologie, Meteorologie), den sogenannten Erdraumwissenschaften, unterschieden werden. Neben Wissenschaften, die sich mit dem Aufbau, der Entstehung und Entwicklung des Erdkörpers beschäftigen, werden den Geowissenschaften auch jene Disziplinen zugeordnet, die sich mit anthropogenen Einflüssen auf das Erdsystem befassen (z. B. Humangeographie, Raumplanung, Raumordnung).
Zusätzlich erforschen sie auch Techniken zur Erkundung und Nutzbarmachung der Natur für den Menschen, wobei es zu Überschneidungen mit Aufgaben der Ingenieurwissenschaften kommt. Den Geowissenschaften werden vor allem folgende Hauptfächer zugeordnet:
- Geodäsie, Kartografie und Geoinformatik
- Geographie (Geografie)
- Meteorologie
- Geophysik
- Geologie und Paläontologie (letztere mit starken Überschneidungen zur Biologie)
- Mineralogie und Petrologie
- Hydrologie, Ozeanografie und Glaziologie.
Überwiegend werden den Geowissenschaften zugeordnet:
- Bodenkunde (Pedologie),
- Fernerkundung und Photogrammetrie (oft als Teil der Geodäsie betrachtet),
- Geotechnik und Bodenmechanik (siehe auch Bauwesen),
- Limnologie (mit starken Überschneidungen zur Biologie)
- Kristallografie (mit starken Überschneidungen zur Festkörperphysik).
Die Geowissenschaften verwenden die Kenntnisse und Methoden der Basiswissenschaften Physik, Mathematik, Chemie und Biologie.