Geschichte der Eisenbahn in Polen
Die Geschichte der Eisenbahn in Polen umfasst die organisatorischen und technischen Entwicklungen des Eisenbahnverkehrs der Republik Polen und historischer polnischer Staaten vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Polen war im 19. Jahrhundert, als der Eisenbahnbau aufkam, geteilt. Der Norden und Westen gehörten zu Preußen, der Süden als Teil Galiziens zu Österreich. Zum Russischen Reich gehörten Mitte und Osten Polens, seit 1815 zunächst als so genanntes Kongresspolen, ein mit Russland formal nur in Personalunion verbundenes Königreich. Dessen Autonomie wurde aber zusehends beschnitten, bis es 1867 in den Weichselgouvernements aufging. Wegen der Unterschiede zwischen dem polnischen Hoheitsgebiet vor den Teilungen, zwischen den Weltkriegen und seit dem Zweiten Weltkrieg sollte auch eine Darstellung der Geschichte der Eisenbahn in Polen bei jeder Phase mit im Auge haben, was vorher zu Polen zu rechnen war und was heute zu Polen gehört.
Obwohl im 19. Jahrhundert alle Bahnen nur mit Konzessionen der damaligen Staaten gebaut werden konnten, die ihre wirtschaftlichen und militärischen Interessen im Auge hatten, wurden schon frühzeitig Bahnprojekte aus polnischer Initiative verwirklicht, die den Interessen eines Landes dienten, das auf den Landkarten nicht existierte.